Balancierte Ohrakupunktur
nach Jan Seeber

Die Wurzeln der Ohrakupunktur reichen zurück bis ins Altertum zu Hippokrates (5. Jahrhundert vor Chr.). Auch in alten chinesischen Schriften und in ägyptischen Überlieferungen finden sich Hinweise auf Ohrakupunktur. Seinerzeit wurden die „Augenpunkte“ am Ohr gestochen, um die Sehkraft zu verbessern. Es gibt verschiedene Lehrmethoden, die sich im Wesentlichen von der Punktebenennung und –lokalisation her unterscheiden. Allen gemein ist die unüberschaubare Vielzahl der Punkte in einem doch überschaubaren Gebiet, das wir Ohr nennen.

Jan Seeber arbeitet mit fünf bis max. sechs Nadeln am Ohr je Sitzung. Es gibt eine klare Aufteilung, in welchem Bereich des Ohres sich welche Körperregion wiederspiegeln soll.

Die Ohrakupunktur unterscheidet sich von der Körperakupunktur dadurch, dass sie direkten Einfluss auf die „Schaltzentrale Gehirn“ haben soll. Die Behandlung erfolgt auf direktem Weg über die „Chefetage“. Entwicklungsgeschichtlich sind die Ohren Teil des Gehirns und spiegeln, wie die Ohrakupunkteure glauben, auf ihrem begrenzten Feld den gesamten Körper des Menschen wieder -Schaubild 3-.  Das bekannteste Modell ist sicher die Spiegelung eines liegenden Embryos im Ohr -Schaubild 1- (Wissenschaftliche Beweise gibt es hierfür nicht)

Am Ohr ist sehr gut zu erkennen, welche Zonen behandlungsbedürftig sind. So sind stark gerötete Zonen ein Zeichen für Fülle, hier braucht es Entlastung. Andere Zonen können weißlich-teigig aussehen und weisen darauf hin, dass hier mehr Energiefluss benötigt wird, es fehlt an Energie.

Die Balancierte Ohrakupunktur nach Jan Seeber ist aus meiner Sicht hervorragend einsetzbar, insbesondere bei akuten und chronischen Schmerzzuständen, Kopfschmerzen, Migräne, prämenstruellem Syndrom („die Tage vor den Tagen“), bei Über- und Unterfunktionen, usw. Die Behandlung soll dem Körper ermöglichen, in eine neue Form der Regulation einzutreten. Ich kombiniere die balancierte Ohrakupunktur gerne mit meinen anderen Therapieverfahren.

Ohrakupunktur kann nach meiner Erfahrung Stagnation und Störungen oftmals schnell wieder auflösen. Sollten aber bestimmte Lebensumstände immer wieder entsprechende Störungen hervorrufen, sollte über eine Veränderung dieser Umstände nachgedacht werden.

Es ist ratsam, bei langfristig bestehenden Beschwerden zehn Behandlungen im wöchentlichen Abstand zu planen. Bei akuten Beschwerden können oft schon ein bis zwei Behandlungen ausreichen. Ob Akupunktur für Ihre Beschwerden geeignet ist, können wir gerne in einem persönlichen Gespräch klären.

Im Gegensatz zur traditionellen chinesischen Akupunktur, die von der WHO mit zahlreichen Anwendungsgebieten anerkannt wird, erfährt die Ohrakupunktur nach Seeber keine Anerkennung durch die die evidenzbasierte Medizin, landläufig Schulmedizin genannt, oder amtliche Stellen wie die WHO. Wissenschaftlich valide Beweise für Wirkung und Wirksamkeit liegen nicht vor. Wir berufen uns auf die Beobachtungen einzelner Therapeuten.